Unglaubliches aus dieser Welt
Von Peter Scheller
Es ist unglaublich aber wahr!
Die US-Steuerbehörden (Internal Revenue Service) publizieren vierteljährlich eine Liste von Personen, die ihre US-Staatsbürgerschaft aufgeben. Gleiches gilt für Personen mit Daueraufenthaltsgenehmigung (so genannte Greencard-holder). Wer die Namen nachlesen will, kann die Liste bequem im Internet finden.
Die US-Steuerbehörden erklären nicht, wofür sie dieses Register führen. Es muss wohl damit zu tun haben, dass US-Staatsbürger und Ausländer mit Daueraufenthaltsgenehmigung grundsätzlich immer eine US-Einkommensteuererklärung zu erstellen haben, und zwar unabhängig davon, ob sie in den USA ansässig sind oder nicht. Das sollten übrigens Greencard-holder im im Gedächtnis behalten. Solange sie die Greencard haben, müssen sie auch weiter brav Einkommensteuererklärungen in den USA abgeben. Selbst wenn sie schon vor Jahren in ihre Heimatländer zurückgekehr sind.
Die übrigen Beiträge zu diesem Thema im Internet sind wenig ergiebig. Und nach Gesetzesbegründungen habe ich nicht geforscht. Aber aufgrund der durch den Datenschutz geprägten deutschen Sichtweise beschleicht einen schon wieder das Gefühl, dass es die USA mit dem Schutz persönlicher Daten nicht so ernst nehmen. Was geht es denn die liebe weite Welt an, ob ich meinem Vater- (oder Mutter-)land den Rücken gekehrt habe. Und dann fragt man sich, ob die reine Aufzähung von Namen nicht zwangsweise zu Verwechselung führen muss. Es wird schon einige Menschen mit den Namen wie beispielsweise Richard David Bell mit US-Staatsbürgerschaft geben. Wie soll ich da den richtigen ohne weitere Erkennungsmerkmale finden.
Man fragt sich, was die Übung eigentlich soll.
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